FDP Schwaben fordert Abschaffung der Pendler-Testpflicht

Pendler

Seit einigen Wochen müssen Berufstätige und Schüler, die aus dem angrenzenden Ausland nach Bayern einpendeln, wöchentlich einen negativen Corona-Test vorweisen. Diese Maßnahme kritisiert die FDP Schwaben aufs Schärfste. Auf der letzten Sitzung beschloss der Bezirksvorstand der Freien Demokraten einen Antrag, der die sofortige Abschaffung der Pendler-Testpflicht fordert. Dazu der Bezirksvorsitzende Stephan Thomae:

„Die Testpflicht für Pendler wirft einige Fragen auf. So müssen sich Pendler, die im Ausland wohnen und im Freistaat arbeiten einmal in der Woche testen lassen. Bayerische Bürger, die in Vorarlberg oder Tirol ihren Arbeitsplatz haben, brauchen hingegen nichts dergleichen. Allein dieser Umstand lässt an der Sinnhaftigkeit dieser Regelung zweifeln. Auch sorgt die Testpflicht für eine unglaubliche Bürokratie. So müssen Arbeitnehmer sowie Schüler, die in Vorarlberg wohnen aber in Lindau arbeiten oder zu Schule gehen, am Samstag extra zum Lindauer Testzentrum fahren, um sich abstreichen zu lassen. Nur dann haben die Betroffenen - aufgrund von Kapazitätsengpässen - die Möglichkeit sich kostenlos testen zu lassen. Das ist für die Betroffenen der helle Wahnsinn und hat mit bürgernaher Politik nichts mehr zu tun“, so Thomae.

Auch der Landtagsabgeordnete und Mitglied im Vorstand Dr. Dominik Spitzer übt scharfe Kritik am Vorgehen: „Die Testungen der ausländischen Pendler kosten nicht nur viel Geld, sie nehmen auch unnötig wertvolle Testressourcen in Anspruch, die an anderer Stelle dringend benötigt würden. In Lindau fallen durch die Testpflicht ca. 1.000 - 1.500 zusätzliche Tests pro Woche an. Das entspricht einer Verdoppelung des Testaufkommens vor Ort. Darüber hinaus sind viele Labore am Ende ihrer Testkapazitäten, weshalb eine massenhafte Testung von Berufspendlern, die von einem Risikogebiet ins andere pendeln, keinen Sinn macht. Die Testung von vulnerablen Gruppen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitssystem und symptomatischen Bürgerinnen und Bürgern sollte absolute Priorität haben“, so Spitzer.